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Open Door Hochparterre Apéro

Gerne laden wir vom Hochparterre der Amstutzstrasse 3a in Kriens – Orgwerk, Merlo Video, Schnieper Architekten, Tonart und Vovox – Freunde, Geschäftspartner und Nachbarn zum Open Door Hochparterre Apéro ein:

Freitag, 16. Juni 2023 ab 16:00 Uhr.

Wir geben einen Einblick in unsere spannende Arbeitswelt, welche von der Büroorganisation über Audio- & Videotechnik bis zur Architektur reicht.

Anmeldung erwünscht:
anmeldung@opendoor-hochparterre-apero.ch

Napoli Architektur-Selfie 🙂

Das Format «Architektur-Selfie» war auch auf unserem diesjährigen Büroausflug Ende März ein wichtiger Bestandteil jeder Gebäudebesichtigung. Neben der reichen Architekturgeschichte, welche einem in Napoli auf Schritt und Tritt verfolgt, hat mich die Maradona-Euphorie nachhaltig beeindruckt – ich bin seit 45 Jahren ein grosser Argentinien-Fussball-Fan!

Maradona und der SSC Napoli haben uns auf unserer Stadtwanderung über 90 km in 4 Tagen an allen Ecken und Enden begleitet, in Form von Wandbildern und Souvenir-Artikel. Wir besichtigten auch das Stadion Diego Armando Maradona im Stadtteil Fuorigrotta, wo der SSC Napoli spielt, sowie den Pilgerort Piazzetta Maradona im spanischen Viertel der Stadt. Der i-Punkt der ganzen Euphorie war, dass bereits viele Strassen und Gassen hellblauweiss geschmückt wurden. Der SSC Napoli hatte zur Zeit unserer Büroreise 17 Punkte Vorsprung auf Lazio Rom, was sehr auf eine bevorstehende Meisterfeier des SSC Napoli hindeutete (SRF Rendez-vous vom 19. April 2023: 33 Jahre nach Maradona – Neapel auf Meisterkurs). Der «Scudetto» ging letztmals 1990 in den Süden Italiens, als Diego Armando Maradona noch für die «Gli Azzurri» spielte – heute am Donnerstag, 4. Mai, ist es wieder so weit – siehe auch NZZ vom 29. April 2023 «Napoli – eine Stadt spielt sich frei» und NZZ am Sonntag vom 30. April 2023 «Endlich, das blaue Wunder!»

Die Architektur-Selfie Fotos sind in chronologischer Reihenfolge angeordnet, vom Sonntag 26. bis Mittwoch 29. März 2023.

Duomo di Napoli, 1309 | Museo d’Arte Contemporanea Donna Regina, (MADRE), Architekt Álvaro Siza 2005
Palazzo dello Spagnolo, Architekt Ferdinando Sanfelice, 1738 | Museo Archeologico Nazionale, 1615 (Gebäude)
Pompeji, ab 7. Jahrhundert v. Chr. – Ausbruch Vesuvs 79 n. Chr. | Triennale 1940, Cubo d’Oro, Architekten M. Zanetti, L. Racheli , P. Z. Milillo
Triennale 1940, Teatro Mediterraneo, Architekt L. Piccinato – Fiat Panda | Clinica Mediterranea, Architekt S. Giametta, 1952 – Fiat Panda …
Residential Building Riviera Chiaia, Architekt Amedeo and Lorenzo d‘Albora, 1960 | Palazzo Mannajuolo, Architekt Giulio U. Arata, 1911
Castel Sant’Elmo, ab 1329 | Quartieri Spagnoli – Piazzetta Maradon, «Maradona-Selfie»
Mixed-Use Building in Ponte di Tappia, Architekt Raffaello Salvatori, 1963 | Palazzo delle Poste, Architekten G. Vaccaro & G. Franzi, 1936
Uffici Finanziari e Avvocatura di Stato, Architekt M. Canino 1937 | Galleria Umberto, Architekten E. Rocco, A. Curri, E. di Mauro, 1890
Gebäude am Piazza Municipio, Architekt Marcello Canino, 1953 | Stazione Marittima, Cesare Bazzani, 1936
INPS Hauptgebäude, Architekt Renato A. De Martino, 1959 | Napoli Centro Direzionale, Masterplan Kenzō Tange, 1995 – Torri ENEL 122 Meter

Tipps:

Grafik Uhr!

Seit Ende 2022 bin ich Besitzer und Träger der Apple Watch Ultra. Neben den vielen Messmöglichkeiten, welche die Uhr bietet, hat mich schnell das neue 49 mm grosse Display (410 x 502 Pixel / 338 Pixel per inch / 2.000 Nits max. Helligkeit) fasziniert. Die Möglichkeit, Fotos als Ziffernblatt zu verwenden, bewog mich als Argentinien-Fan mit Beginn der Fussball-WM, den AFA-Badge als JPEG-Bild auf die Uhr zu laden. Den Badge habe ich zuvor im ArchiCAD vektorisiert.

Das Ergebnis hat mich beeindruckt und so habe ich begonnen, abstrahierte Fassaden von Einfamilienhäusern, welche ich gebaut habe – Optiker Lungern, Meyer-Berni Vals, Sonderegger Rieden, Haus «Sunnerain» – auf die Uhr zu spielen. Bis ich den passenden Abstraktionsgrad und die passenden Strichstärken für die Fassaden herausgefiltert hatte, waren doch einige Versuche nötig … Die Zeitanzeige, der Wochentag und das Datum rechts oben im Zusammenspiel mit den Fassaden unten mittig als Serie im gleichen Massstab auf schwarzem Hintergrund, eine neue Dimension der Architektur-Darstellung am Handgelenk!

In einem weiteren Schritt hatte ich es mit Grafiken wie der ukrainischen Nationalflagge, dem eigenen Firmennamen und mit Kundenlogos versucht. Auch das funktionierte prima, wenn auch nicht beim ersten Anlauf. Die Lage der Logos in Verbindung mit den unteren beiden viertel Rundungen des Uhren-Displays musste herausgefunden werden. Nach einigen Testversuchen habe ich nun das passende Uhren-Display zur entsprechenden Sitzung.

Es gibt mannigfaltig Möglichkeiten, die Uhr zu bespielen und so probierte ich die Silhouette des BMW i3 aus. Siehe ArchitekturCumulus Post vom 1. November 2022 «Der BMW i3: Die 1. Elektroauto Ikone?». Es brauchte etliche Versuche, um das richtige Mass an Abstraktion im Zusammenspiel mit den passenden Strichstärken zu finden.

Die «knochenscharfen» Fotoaufnahmen der Apple Watch Ultra – mit den unterschiedlichen Grafik-Displays hat Franz J. Venzin für diesen Post geschossen. Es war faszinierend zu sehen, welcher Aufwand hinter einer professionellen Uhren-Fotoaufnahme steckt. Franz ist ein renommierter Uhrenfotograf, welcher unter anderem für Breitling, Hautlence, H. Moser & Cie. und TAG Heuer arbeitet.

Architekturstudium: 3. Semester – Modul Werkstatt Basic

In meinem 3. Semester des Architekturstudiums besuchte ich das Erweiterungsmodul «Werkstatt Basic». In diesem Modul geht es in erster Linie um die Aneignung der Grundkenntnisse des Modellbaus.

Markiert die Lage meiner Brücke und links davon die Isla Casti.

Nach der theoretischen Einführung anhand verschiedener Beispiele, begannen wir auch schon mit unseren eigenen Modellen. Die Aufgabenstellung ist jedes Semester anders. Im Herbstsemester 2022 lautete die Aufgabe, eine Fussgängerbrücke zu bauen, welche die Isla Casti in Flims GR mit der gegenüberliegenden Seite der Rheinschlucht in Versam GR verbindet. Bei dem Modellbau der Brücke und dem damit verbundenen Landschaftsmodell lag der Fokus entsprechend dem Modulinhalt auf dem handwerklichen Können.

Mein Brückenmodell im Massstab 1:100.

Dies gab uns Studierenden die Möglichkeit, verschiedene Techniken des Modellbaus, Materialien und Vorgehensweisen auszuprobieren, um für den Bau der kommenden Modelle gewappnet zu sein. Diese neuen Erkenntnisse werde ich im Frühlingssemester gut gebrauchen können, da bereits der nächste Entwurf ansteht.

Tipps:

New York: «Little Island» – Eine Insel?

Zwischen zwei ehemaligen Piers, an welche nur noch die in den Hudson-River gerammten Holzpfähle erinnern, die knapp aus dem Wasser ragen, steht seit Mai 2021 «Little Island». Der neue Touristen-Hotspot auf der Westseite von Manhattan liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Meatpacking District, wo seit 2015 das Whitney Museum beheimatet ist und der High Line Park beginnt.

«Little Island»: Architektur-Selfie Patrick J. Schnieper 11. Oktober 2022

«Little Island» ist eine quadratische Park-Plattform im Hudson-River in der Grösse von 100 x 100 Meter, welche mit 280 Betonpfählen fundiert ist. Die Plattform ist über zwei gleich breite Brücken mit Manhattan verbunden. Den Auftakt auf die südliche Brücke macht ein rostiger Torbogen, ein Relikt vom 1991 abgerissenen Pier 54 Gebäude-Portal. Die Park-Plattform steht städtebaulich leicht abgewinkelt zum Flussufer und nimmt so die Ausrichtung des orthogonalen Strassenrasters von Manhattan auf.

Im Jahr 2012, nach einem Design Wettbewerb, wurde das Heatherwick Studio vom Hudson River Park Trust und der The Diller – von Furstenberg Family Foundation beauftragt, ein Projekt zu realisieren, das aus einem Park und einem Amphitheater bestehen soll. Die Architekten aus London haben in New York bereits in Hudson Yards den Vessel entworfen, siehe auch Post vom 16. September 2019: «Vessel» – Was darf ein Lächeln kosten!

Detailschnitt Töpfe © Heatherwick Studio

Die architektonische Hauptidee von «Little Island» besteht aus 132 fünfeckigen Töpfen, welche aus je 5 vorfabrizierten Beton-Kelchblättern zusammengefügt sind. Die pentagonförmigen Töpfe lassen im Grundriss viele Kombinationsmöglichkeiten zu. Sie ragen in unterschiedlichen Höhen zwischen 4.6 Meter und 18.9 Meter aus dem Wasser, was eine vielfältige Topografie auf der Plattform verspricht. Jeder dieser Töpfe, von denen es 39 verschiedene Typen gibt, wird von einem Betonpfahl getragen, der je nach Lage Lasten von 250 – 350 Tonnen aufnehmen kann. Die 132 organisch geformten Töpfe mit einem Gewicht bis zu 68 Tonnen legen nahe, dass sie mit Erde gefüllt sind und so den grossen Bäumen auf «Little Island» einen idealen Wurzelraum bieten. Das trifft leider nicht zu, siehe Schnittplan. So ist die Tulpenform der über 100 Töpfe, welche «Little Island» vierseitig umschliessen, «nur» ein dekoratives Element. In der Mitte des Parks ist eine ebene Betondecke, die von weiteren 148 Betonpfählen getragen wird. Auf dieser Ebene befinden sich versteckt unter dem Weg, der zur Aussichtsplattform in der Südwest-Ecke führt, WC-Anlagen, Garderoben und andere Räumlichkeiten. Architektonisch schade ist, dass auf der Park-Plattform die polygonale Struktur der Tulpen-Töpfe nur punktuell sichtbar ist. Viele Töpfe wurden mit einer Betondecke verbunden, so ist von dieser aufwendigen Architekturstruktur im Park kaum etwas lesbar. Nur an einigen wenigen Randbereichen und der Süderschliessung, wo die tulpenförmigen Töpfe ein Tor bilden, lässt sich die faszinierende Form erkennen.

Schnitt Amphitheater & Aussichtsplattform Südwest © Heatherwick Studio

Räumlich bietet «Little Island» auf einer Fläche von knapp 10’000 Quadratmeter einiges: Zwei Aussichtsplattformen, zwei Picknick-Wiesen, welche nach Osten ausgerichtet sind – ideal für Yoga, ein grosser Platz mit Verpflegungsmöglichkeit und ein Amphitheater mit 687 Sitzplätzen, das für hochwertige Aufführungen steht. Alles ist durch ein 550 Meter langes Wegnetz und 420 Treppenstufen miteinander verbunden. Es gibt differenzierte Raum- und Klimazonen, die neben einer vielfältigen Topografie durch eine breite Palette von unterschiedlichen Pflanzen geschaffen wird: 35 verschiedene Baumarten, 65 Buschtypen und 290 Gräsersorten stehen für eine üppige Vegetation. Für die gelungene Landschaftsarchitektur verantwortlich ist das New Yorker Büro Matthews Nielsen Landscape Architects.

Amphitheater: Foto Patrick J. Schnieper

«Little Island» kostet 281 Millionen US-Dollar. 260 Millionen der Baukosten trägt die Diller – von Furstenberg Family Foundation, welche zusätzlich für den Betrieb der nächsten 20 Jahre 120 Millionen US-Dollar zur Verfügung stellt. Neben den hohen Kosten waren auch Einsprachen von Umweltschützern dafür verantwortlich, dass es im Jahr 2017 zu einem Bauabbruch kam. Ein sehr exklusiver Park, der pro Quadratmeter mit 36’000 US-Dollar Baukosten zu Buche schlägt …

In der Architektur ist neben städtebaulichen Fragen die Art der Erschliessung – Adressierung – im Besonderen bei öffentlichen Anlagen von grosser Bedeutung. Die um 90 Grad abgewinkelte Erschliessungsbrücke nordseitig der Plattform ist architektonisch gesehen eine Notlösung, verglichen zur Südbrücke, welche mit dem alten Pier Portal ihren Auftakt nimmt und die Besucher direkt unter den tulpenförmigen Töpfen elegant in den Park führt.

Links die beiden Brückenerschliessungen von «Little Island» – rechts drei Varianten, welche mir städtebaulich schlüssiger erscheinen …

«Little Island» der Park über dem Hudson-River – ist keine Insel* – sondern eine Plattform auf Pfählen! Ein Besuch von «Little Plattform» in der Blauen Stunde lohnt sich trotz allem auf jeden Fall.

* Bauwerke in einem Gewässer, wie Bohrplattformen, Leuchttürme, Windkraftanlagen, Pfahlbauten und vergleichbare, fest mit dem Untergrund verbundene Objekte, sind hingegen keine Inseln, da es an dem Definitionsmerkmal Landmasse mangelt. Quelle Wickipedia: Insel

Tipps:

Der BMW i3: Die 1. Elektroauto Ikone?

Der BMW i3, ein Smart Metropolitan Car, war das erste deutsche, in Grossserie gefertigte Elektroauto. In den vergangenen 9 Jahren wurden etwas mehr als 250’000 Autos produziert. Diesen Sommer hat BMW die Produktion eingestellt, ohne ein gleichwertiges Nachfolgemodell zu präsentieren – obwohl der US-amerikanische Autopapst Sandy Munro, in einem Interview auf Autoline Network im Jahr 2015 die Technik & Produktion des i3 als den grössten Durchbruch im Autobau, seit dem Ford Modell T aus dem Jahr 1908 bezeichnete.

BMW i3: HomeRun Edition – Juni 2022

Für BMW – wie für die gesamte deutsche Autoindustrie – war die Elektromobilität nicht unbedingt Liebe auf den ersten Blick. Um eine vom Tagesgeschäft möglichst unabhängige Produktentwicklung zu gewährleisten, wurde für den i3 sowie den i8 eine eigene AG gegründet. Die Designer und Konstrukteure unter der Hauptverantwortung von Gestalter Daniel Starke hatten die Möglichkeit, ohne Zeitdruck und mit entsprechend hohem Budget ein Auto «Out of the Box» zu entwerfen. Die i-Serie sollte zeigen, wozu BMW im Jahr 2013 fähig war, – wenn sie denn wollten …

Das kompakte Carbon-Fahrzeug erschliesst sich einem nicht auf den ersten Blick. Das Verständnis für die Gestaltung als auch die inneren Werte erfordert genaueres Hinschauen. Das Design sowie die Technik waren in vieler Hinsicht der Zeit weit voraus. Obwohl das Auto bereits im Jahr 2013 am 29. Juli gleichzeitig in New York, London und Peking vorgestellt wurde, wirkt der BMW auch heute noch sehr futuristisch. Augenfällig sind neben der zukunftsorientierten Gestaltung – innen und aussen – die grossen, schmalen 20 Zoll Räder, welche für einen minimalen Rollwiderstand sorgen und im Weiteren sehr vorteilhaft für einen reduzierten Feinstaubabrieb im Zusammenspiel mit der Carbon-Fahrerzelle sind. Das Auto wiegt durch die Carbon-Leichtbauweise nur 1’300 kg. Das Material Carbon kannte man im Autobau bis dato nur im hochpreisigen Sportwagen-Segment. Weiter sind die vielen recycelbaren Materialien, welche verwendet wurden, selbst heute noch State of the Art.

Der BMW i3 hebt sich neben den oben genannten Punkten weiter durch eine expressive Seitenansicht vom durchschnittlichen Autodesign ab. Das fliegende Dach als Ergebnis des Verzichts auf eine B-Säule ermöglicht ein Türkonzept – Portaltüren – das oftmals nur aus Auto-Studien bekannt ist oder beim Rolls Royce Phantom, wobei dieser aus statischen Gründen eine B-Säule aufweist. Im Weiteren steht das abgesetzte Fenster in der Hintertür für eine selbstbewusste Silhouette und sorgt für einen grosszügigen Ausblick auch für Kinder.

Die Länge von 3.99 Meter macht das Auto zu einem zukunftsorientierten Fortbewegungsmittel. «Small Is Beautiful», weg von überdimensionierten Protzkarosserien, siehe auch Hochparterre 6/7 2020 «Die Hässlichkeit der Grösse». Grosse Autos verbrauchen nicht nur unnötig Ressourcen, sie sind durch ihr hohes Gewicht für viel Pneuabrieb (Feinstaub) verantwortlich. Ein weiterer Punkt, der für kleinere Autos spricht: pro Auto werden in Deutschland im Durchschnitt nur 1.5 Personen befördert.

Der BMW i3 hat Charakter und daher die besten Voraussetzungen, eine Designikone zu werden. Lange wird es aus meiner Sicht nicht mehr dauern, ich selbst fahre einen i3s seit Frühling 2019, da wird der BMW in Architekturreportagen auftauchen und eine Zeitenwende in der Antriebstechnik im Automobilbau manifestieren. Eine gelungene Auto & Architektur Reportage ist im Magazin «Lila Strauss» 2/2021 mit dem Titel «Antrieb aus Vergangenen Zeiten» publiziert worden. Andreas Fuh rimann’s Gedanken zu Autodesign und Architektur werden mit hochwertigen Auto- und Architektur Bildern abgerundet.

Wie hat der Chris vom grössten, deutschsprachigen Elektroauto YouTube Channel «Car Maniac» gesagt: Der BMW i3 ist ein Genie-Streich!

Tipps:

Helsinki Architektur-Selfie 🙂

Das Architektur-Selfie ist auf unseren Büroausflügen seit 2017 ein wichtiger Bestandteil jeder Gebäudebesichtigung. Dieses Jahr waren die Architektur-Selfies besonders herausfordernd, da wir zusammen mit den Juho Nyberg Architekten aus Zürich unterwegs waren, drei zusätzliche »Architektur-Köpfe«, welche jeweils optimal mit dem architektonischen Objekt korrespondieren mussten …

Universitätsbibliothek Helsinki, Anttinen Oiva Architects, 2012 | Bahnhof Helsinki, Architekt Eliel Saarinen 1919
Stockmanns Kaufhaus, Architekten Valter Thomé / Sigurd Frosterus, 1930 | Geschäftshaus Kinopalatsi, Architekt Eliel Saarinen, 1921
Bürogebäude Rautatalo, Architekt Alvar Aalto, 1955 | Dom von Helsinki, Architekten Carl Ludwig Engels / Ernst Bernhard Lohrmann, 1852
WeeGee / EMMA (Espoo Museum of Modern Arts, Architekt Aarno Ruusuvuor, 1964 / 1967 | TKK-Auditoruim, Architekt Alvar Aalto, 1964
Studentenzentrum Dipoli, Architekten Raili & Reima Pietilä, 1966 | Otaniemi-Kapelle, Architekten Heikki Siren / Kaija Siren, 1957
Didrichsen Kunstmuseum, Architekt Viljo Revell, 1957 / 1964 | Temppeliaukio-Kirche, Architekten Timo & Tuomo Suomalainen, 1969
Olympiastadion, Architekten Yrjö Lindegren / Toivo Jäntti, 1938 | The Aalto House, Architekt Alvar Aalto, 1936 / 2002
Studio Aalto, Architekt Alvar Aalto, 1955 | Hauptverwaltung Enso-Gutzeit, Architekt Alvar Aalto, 1962
Kamppi Kapelle, K2S Architects , 2012 | Amos Rex, JKMM Architects, 2018
Kiasma – Museum für zeitgenössische Kunst, Steven Holl, 1998 | Helsinki Central Library Oodi, ALA Architects, 2018

Für Stanislava Janjic war die Helsinki-Architekturreise, siehe auch Post vom 23. August 2022 «Alvar Aalto und seine gelassenen Jünger», die letzte von insgesamt sechs Städtereisen. Nach erfolgreichem Abschluss des berufsbegleitenden Bachelor Architekturstudiums im Sommer 2021, mehr dazu hier «Architekturstudium: 8. Semester» und «Berufsbegleitendes Architekturstudium Teil III», hat uns Stanislava auf Ende August verlassen, um beruflich neue Erfahrungen zu sammeln. Ein grosses Dankeschön Stani – für alles, was Du für mein Büro geleistet hast!

Voller Vorfreude planen wir bereits den nächsten Büroausflug, welcher uns in den Süden Europa’s führen wird.

Tipps:

Helsinki: Alvar Aalto und seine gelassenen Jünger

Die diesjährige Büroreise führte uns zusammen mit den Architekten des Büros Juho Nyberg aus Zürich nach Helsinki. Bereits im Frühling begannen Juho Nyberg und ich den Büroausflug zu planen. Da Juho Nyberg Finne ist und die finnische Sprache beherrscht, gestaltete sich die Organisation des Ausfluges um einiges leichter. Dementsprechend gross war auch die Vorfreude, die Reise nun endlich anzutreten.

Alvar Aalto und seine Jünger von rechts nach links: Teresa Santostasi, Juho Nyberg, Stanislava Janjic, Markus Roth, Patrick J. Schnieper, Fabienne Ottiger

Nachdem wir am Donnerstagnachmittag im Hotel Fabian in Helsinki ankamen und unsere Koffer im Zimmer verstaut haben, konnte unsere Architektur-Reise nun richtig beginnen. Da aber die Besichtigung von Gebäuden mit leerem Magen nur halb so viel Freude macht, war unser erster Halt im Robert’s Coffee Jugend. Im Anschluss erkundeten wir zu Fuss das Zentrum von Helsinki. Unser Rundgang startete bei der Universitätsbibliothek und führte uns via Hauptbahnhof zum Kaufhaus Stockmann und von dort aus zum Dom von Helsinki. Das absolute Highlight des ersten Tages war das köstliche Abendessen im Restaurant Karl-Johan Oy. Ein kleines und unscheinbares Restaurant, welches durch Qualität und Service zu überzeugen vermag. Um den Abend ausklingen zu lassen, gab es auf dem Rückweg zu unserem Hotel einen Schlummertrunk in der Kämp Bar.

Am folgenden Tag machten wir uns nach dem Frühstück und einem leckeren Kaffee im Andante auf den Weg zum Stadtteil Tapiola in Espoo, welcher etwa 10 Kilometer ausserhalb von Helsinki liegt. Dort angekommen, besichtigten wir das Zentrum von Tapiola, wobei der Tapiola-Turm das architektonische Signet der Neustadt ist, und das Zentrum markiert. Im Anschluss ging es zu Fuss weiter zum Ausstellungszentrum WeeGee, wo sich auch das Espoo Museum of Modern Art (EMMA) befindet. Leider waren die aktuellen Ausstellungen eher ernüchternd, vielleicht aber auch aus dem Grund, dass ein Teil des Museums gerade im Umbau ist und eine neue Ausstellung entsteht.

Am zweiten Teil des Tages besuchten wir den Campus der Alvar-Aalto-Universität Helsinki in Otaniemi. Auf dem Campus angekommen, besichtigten wir das ehemalige Hauptgebäude der Technischen Universität von Alvar Aalto. Beim Anblick von aussen präsentierte sich das Auditorium im Knick des L-förmigen Gebäudeteils als Amphitheater. Natürlich wollten wir wissen, wie der Hörsaal im Inneren des Amphitheaters aussieht. Problemlos betraten wir das Haupt-Gebäude und fanden innert Kürze den Eingang zum Auditorium. Vorsichtig und mit wenig Aussichten auf Erfolg versuchten wir die Eingangstür des Hörsaals zu öffnen. Zu unserer Überraschung war der Saal offen und frei zugänglich. Dementsprechend gross war unser Staunen, als wir das Auditorium betraten und uns auf der Rückseite des Amphitheaters befanden. Viel Zeit zum Verweilen blieb uns jedoch nicht, da noch weitere Objekte auf dem Programm standen. So führte unser Weg weiter zum Studentenzentrum Dipoli und zur Otaniemi-Kapelle, welche sich zwischen Bäumen in einem kleinen Wald versteckt. Um die verschiedenen Eindrücke der Objekte zu verdauen, genossen wir am Nachmittag einen duftenden Kaffee in der Cafetoria Aalto und machten uns anschliessend auf den Weg zur letzten Besichtigung des Tages: das Didrichsen Kunstmuseum, welches auf der Insel Kuusisaari zwischen Helsinki und Espoo liegt. Die ursprüngliche Villa Didrichsen wurde als Wohnhaus erbaut, später mit einem Museumsflügel ergänzt und als Kunstmuseum für zeitgenössische Kunst umgenutzt. Bevor wir unser Abendessen im Restaurant KuuKuu genossen, machten wir einen Abstecher in die zwei finnischen Läden «Iittala», welcher für seine Alvar Aalto Vase bekannt ist, und «Marimekko», welcher sich mit seinem unverkennbaren Blumenmuster einen Namen geschaffen hat.

Wie unschwer zu erkennen ist, hat es das Design von Marimekko auch meinem Chef Patrick J. Schnieper angetan…

Am Samstag starteten wir mit einem herzhaften Frühstück in der Bakery Eatery Levain im Stadtteil Töölö in den Tag. Sie befindet sich neben der Temppeliaukion Kirche, welche unser erster Besichtigungspunkt an diesem Tag war. Die Felsenkirche ist ein regelrechter Touristenmagnet, – was uns aber nicht davon abhielt, die Kirche zu besichtigen. Via Olympiastadion ging es weiter zum Stadtteil Pasila, wo wir erneut eine kleine Enttäuschung hinnehmen mussten. Die neu erbauten Gebäude um und über dem Bahnhof in Pasila, waren kein architektonisches Highlight. Vielmehr wirkten sie wie grosse, graue, lieblos platzierte Gebäude. Umso mehr erfreuten wir uns am Programm, welches am Nachmittag folgte. Wir durften zuerst an einer Führung im Aalto House teilnehmen und gleich im Anschluss eine weitere Führung im Studio Aalto geniessen. Beide Gebäude waren grösstenteils mit der Originaleinrichtung erhalten und man konnte in das Arbeiten und Leben von Alvar Aalto eintauchen. Nach den zwei Führungen führte uns der Weg zurück ins Zentrum von Helsinki und zum Hotel. Den letzten Abend in Helsinki genossen wir mit einem Apéro im Löyly und anschliessendem Abendessen im Restaurant Seahorse.

Unser letzter Tag in Helsinki begann zur Abwechslung nicht mit einem Frühstück in einem Café, sondern am Markt mit einem typisch finnischen Filterkaffee und einer Zimtschnecke. Danach besichtigten wir den sogenannten «Zuckerwürfel»von Alvar Aalto und die daneben liegende Uspenski-Kathedrale. Da der Magen aber doch langsam anfing zu knurren, wurde es Zeit für den reservierten Brunch im Gastro Cafe Kallio. Mit vollem Magen machten wir uns nach dem Brunch auf zur alten Markthalle und schlenderten den Ständen entlang.

Als letzten Teil unserer Reise besichtigten wir das Gebiet westlich vom Hauptbahnhof Helsinki. Unsere Tour startete mit der Kamppi Kapelle und führte uns über das Amos Rex via dem Kiasma zur Zentralbibliothek Oodi und dem Musiikkitalo. Die Zentralbibliothek Oodi war ein toller Abschluss für unsere Reise. Im ersten Obergeschoss befinden sich diverse Angebote wie öffentliche Arbeitsplätze mit und ohne Computer, Drucker, Scanner, Plotter, 3D-Drucker, Meeting-Räume, Ton- und Fotostudios, Gaming-Räume, Nähmaschinen und Kochnischen. Im zweiten Obergeschoss befindet sich die eigentliche Bibliothek mit unzähligen Büchern in fast 20 Sprachen, einem Kinderbereich mit Spielteppich und weiteren Arbeitsplätzen. Nachdem wir die Zentralbibliothek bis in jede Ecke erkundet hatten, war es an der Zeit, uns zum Flughafen zu begeben. Bevor wir jedoch in den Zug Richtung Flughafen stiegen, gab es einen letzten Stopp in der Lebensmittelabteilung im Kaufhaus Stockmann, wo wir uns mit finnischen Köstlichkeiten eindeckten, um uns die Heimreise etwas zu erleichtern und ein Stück Helsinki mit nach Hause nehmen zu können.

Während unserer Entdeckungstouren in der Stadt Helsinki sprangen uns drei Details immer wieder ins Auge: Schuhbürsten vor den Eingängen der Gebäude, Swimmingpool-Leitern auf den Dächern oder Regenwasserabläufe quer über das Trottoir. Auf den ersten Blick erscheinen uns diese Dinge etwas merkwürdig, haben aber durchaus ihren Zweck, wenn man bedenkt, welche Schneemengen in Helsinki fallen können. So kann man die Schuhe vor dem Betreten des Gebäudes abwischen, den Schnee vom Dach schaufeln und das Schmelzwasser fliesst direkt auf die Strasse.

Ein besonderer Eindruck, der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird, ist, wie ruhig und entschleunigend Helsinki auf uns wirkte. Selbst im Bereich um den Bahnhof und die Esplanade waren verhältnismässig wenig Autos unterwegs. Trotz des wunderbaren Wetters waren auch die Quartiere meist still, da sich fast keine Menschen auf den Strassen befanden. Unbewusst haben wir diese Gelassenheit in den vier Tagen übernommen und denken in ruhigen Minuten gerne an unsere Büroreise nach Helsinki zurück.

Tipps:

Architekturstudium: 2. Semester – Modul Identität

Im vergangenen Semester lag ein grosser Schwerpunkt auf dem Modul Identität. Wie es der Name bereits erraten lässt, befassten wir uns ein Semester lang mit der Identität unterschiedlichen Bauten. Doch was ist die Identität eines Gebäudes und wie erfasst man sie?

Schlussabgabe Booklet Fabienne Ottiger – Links: Volumetrie der Gebäudekomplexe im Tribschenquartier / Rechts: Eingliederung des Gebäudes zwischen den benachbarten Bauten


Im Rahmen des Moduls Identität wurde den Studierenden jeweils ein Gebäude zugeordnet, welches die Grundlage für das Semester bildete. In meinem Fall war es die ABL-Siedlung Tribschenstadt. Die Aufgabe bestand nun darin, während dem Semester ein Booklet zu gestalten, welches dazu dient, die Bauten einer dritten Person näher zu bringen und ihr ein Verständnis für den Raum und die Atmosphäre des Gebäudes zu geben. Bedingungen an den Inhalt des Booklets waren lediglich, dass ein Text von ungefähr 2000 Zeichen und mindestens 30 Handzeichnungen abgebildet sein müssen. Alles andere wie Titel, Layout und Zeichentechnik waren frei wählbar.

Somit gestaltete ich im vergangenen Semester das Booklet mit dem Titel «Konträr aber Konform» und versuchte damit die Identität der ABL-Siedlung Tribschenstadt festzuhalten.

Tipp:

Offener Projektwettbewerb Luzerner Theater: Ideen-Skizze mit grosszügigem Theaterplatz zur Jesuitenkirche!

Anfang April 2022 ist die erste Stufe des offenen Projektwettbewerbes, welcher in zwei Stufen durchgeführt wird, abgeschlossen. Im November 2022 wird voraussichtlich das Siegerprojekt aus der zweiten Stufe präsentiert.

«Ideen-Skizze»: Figurgrund / Silhouette

Für den offenen Projektwettbewerb haben sich ca. 170 Architekturbüros angemeldet.

Ich habe mich gegen eine Teilnahme entschieden, da das Projekt meine Bürokapazitäten übersteigen würde.

Aus dem Programm des Wettbewerbes ist ersichtlich, dass für die erste Stufe Grundrisse, Schnitte und Fassaden im Massstab 1:200 verlangt werden. Für mich ein unverhältnismässig grosser Aufwand, welcher in keiner Weise für eine Beurteilung in dieser Phase des Wettbewerbes nötig ist. Für einen zweistufigen Wettbewerb muss für die erste Stufe der Aufwand möglichst klein gehalten werden für die teilnehmenden Architekten-Teams. In einer ersten Stufe geht es in erster Linie um die städtebauliche Setzung. Ein Figurgrundplan mit Silhouette im Massstab 1:500 und ein Gipsmodell erfüllen da den Zweck vollauf. Um zu prüfen, ob eine städtebauliche Idee auch das geforderte Raumprogramm erfüllt, quantitativ wie auch funktional, kann in Form von Schemaplänen, Grundrisse und Schnitte im Massstab 1:500 mit überschaubarem Aufwand ein Nachweis erbracht werden.

«Ideen-Skizze»: Stadtmodell Video

«Ideen-Skizze»: Untergeschoss
«Ideen-Skizze»: Parterre
«Ideen-Skizze»: 1. Obergeschoss
«Ideen-Skizze»: 2. Obergeschoss
«Ideen-Skizze»: 3. Obergeschoss
«Ideen-Skizze»: 4. Obergeschoss
«Ideen-Skizze»: Attika
«Ideen-Skizze»: Längsschnitt

Wie die Planungstiefe für eine erste Stufe für solch einen Wettbewerb aussehen könnte, will ich mit diesem Blogbeitrag dokumentieren. Für die «Ideen-Skizze» hatte ich ca. 100 Stunden Aufwand inklusive Strichperspektive. Bei einer kleinen Umfrage bei vier Büros, welche am Wettbewerb teilnehmen, kam ein durchschnittlicher Stundenaufwand pro Büro für die erste Stufe von ca. 600 Stunden zusammen – ein volkswirtschaftlicher Wahnsinn!

Ich habe bereits am 20. September 2020 einen Blogpost unter dem Titel – Neubau Luzerner Theater: Gebäude müssen kommunizieren! – publiziert, da ich mit der Testplanung, welche viel zu detailliert ausgearbeitet wurde, ohne die städtebaulichen Fragen genügend zu beantworten, nicht einverstanden war.

Es ist interessant zu sehen, wie das aktuelle Raumprogramm des Projekt-Wettbewerbs als «Ideen-Skizze» umzusetzen ist – mit der städte-baulichen Idee: Eines respektvollen Nebeneinanders in Form eines angemessenen Freiraums zwischen Kirche und Theater. Der Schlüssel zu einem grosszügigen Theaterplatz, von über 2’000 Quadratmeter Fläche zwischen Kirche und Theater, ohne in die Tiefe zu bauen und so mit dem Grundwasser in Konflikt zu kommen, liegt in der Platzierung des Saals im 1. Obergeschoss.

Das Raumprogramm (Unterlage 03 A) ist in 9 Funktions-Gruppen aufgeteilt:

1. Publikumsräume 998 m2 (rot)
2. Bühnen 1’696 m2 (blau)
3. Orchesterräume 300 m2 (violett)
4. Proberäume 136 m2 (gelb)
5. Garderoben 270 m2 (orange)
6. Gastronomie 500 m2 (pink)
7. Personalräume 257 m2 (braun)
8. Veranstaltungsbetrieb 772 m2 (grün)
9. Gebäudetechnik 1’155 m2 (grau)

Alle Flächen im Raumprogramm sind Nettoflächen, das bedeutet, dass keine Innen- und Aussenwände eingerechnet sind. Daher sind für die «Ideen-Skizze» 12 Prozent zusätzliche Flächen zu den Nettoflächen aufgerechnet. Für die Erschliessungsflächen wurden im Raumprogramm keine Quadratmeter Angaben gemacht, da projektabhängig. Die Publikum-Erschliessungsflächen sind in der «Ideen-Skizze» den Publikums-Räumen (Vestibül, Foyer, Saal, Toiletten) angerechnet. Die internen Erschliessungen sind in der «Ideen-Skizze» hellgrau dargestellt und als einzelne Flächen nicht ausgewiesen. Weiter ist im Parterre eine zusätzliche Nutzung (Retail) in der «Ideen-Skizze» dazugekommen, welche im Raumprogramm nicht vorgesehen ist.

Die Gastroflächen (pink) sind in der «Ideen-Skizze» bewusst grösser, als im Raumprogramm gefordert, ausgewiesen. Im Parterre ist ein Bistro zur Bahnhofstrasse und Reuss vorgesehen. Im Attika ist ein Restaurant mit grosser Terrasse in Richtung Jesuitenkirche geplant. Weiter ist in unmittelbarer Nähe zum Restaurant nordseitig eine Bar / Lounge angedacht, mit einer grandiosen Sicht auf Altstadt und Reuss. Mit diesen drei Möglichkeiten der Gastronomie ist das Theaterhaus nicht nur für Theaterbesuche interessant.

In der «Ideen-Skizze» sind bis auf die beiden Funktionsgruppen Publikumsräume (998 m2 zu 3’034 m2) und Gastroräume (500 m2 zu 744 m2), welche grösser sind als gefordert, alle anderen Funktionsgruppen in ihren Nettoflächen nahezu identisch (siehe «Ideen-Skizze» Flächen / Volumen) mit dem vorgegebenen Raumprogramm.

Beim aktuellen Wettbewerb gab es die Möglichkeit, das die teilnehmenden Architekten-Teams schriftlich Fragen zum Raum-Programm stellen konnten. Bei der Frage, ob die beiden Hauptnutzungen: Grosser und Mittlerer Saal räumlich zusammengelegt werden müssen, wie im Betriebskonzept beschrieben, kam die Antwort vom Auslober, dass das technisch aus akustischen Gründen nicht machbar sei! Wenn so ein wichtiger Bestandteil des Raumprogramms erst mit der Fragebeantwortung abschliessend entschieden werden kann, ruft das doch gewisse Irritationen hervor bezüglich der Qualität der Vorabklärungen …

«ldeen-Skizze»: Strichperspektive

Die Qualität der Testplanung, wie auch die Art und Weise, wie das zweistufige Wettbewerbs-Verfahren durchgeführt wird, ist nicht über jeden Zweifel erhaben. Daher ist zu hoffen, dass das ganze Theater um das Luzerner Theater mit einem grossartigen Sieger-Projekt ein glückliches Ende finden wird.

Dass eine städtebaulich wie auch betrieblich hochwertige Neubaulösung für das Luzerner Theater am bestehenden Ort möglich ist, soll mit dieser «Ideen-Skizze» aufgezeigt werden.

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