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Meine «analogen» Architektur-Magazine

Meine «analoge» Architekturinformation und -inspiration kommt vorwiegend aus folgenden fünf Magazinen, die ich alle abonniert habe: «Archithese», «Detail», «Karton», «Tec21» und «Werk, Bauen + Wohnen».

Mein Informationsverhalten hat sich stark verändert, einerseits erfahrungsbedingt, andererseits durch die neuen digitalen Möglichkeiten. Als ich 1990 als Architekturstudent das «Werk, Bauen + Wohnen» und «Detail» abonniert habe, freute ich mich auf jede Ausgabe und studierte vieles sehr genau. Heute muss ich gestehen, dass ich diese fünf Architekturpublikationen oft nur noch sehr oberflächlich durchblättere. Vieles kenne ich schon aus den digitalen Architekturquellen oder aus anderen Print-Publikationen.

Wenn mich heute ein Thema interessiert, habe ich auf Knopfdruck oftmals mehr Informationen als mir lieb sind. Die Informationsflut hat zugenommen, die digitale wie die analoge. Neben meinen fünf abonnierten Architekturzeitschriften bekomme ich noch weitere Publikationen mehr oder weniger regelmässig frei Haus (Büro): «Architektur & Technik», «Modulør», «Hochparterre» und die «db», nur um die wichtigsten zu nennen.

Der Kaffeepausentisch im Büro ist oft kaum noch sichtbar, belegt mit Architekturzeitschriften und Firmenpublikationen. Durch die vielen Informations-Möglichkeiten geht der Reiz, sich zu informieren, bei mir etwas verloren.

Die fünf Magazine, die ich abonniert habe, sind mit viel Engagement und Können produziert. Ich frage mich jedoch, wie lange eine «nur» analoge Form eines Architekturmagazins künftig überleben kann.

«Archithese» ist das offizielle Organ des FSAI, der ca. 150 Mitglieder hat. Daraus ist zu schliessen, dass dieses Magazin bei einer Auflage von 8’500 Exemplaren viele Abonnenten haben muss. «Archithese» setzt seit dem Relaunch im Herbst 2015 auf analog & digital. Mit der neuen App ist es als Abonnent jederzeit möglich, auf alle «Archithese»-Ausgaben Zugriff zu haben.

«Detail» – eine deutsche Publikation mit einer Auflage von 26’000 Exemplaren, ist im ganzen deutschsprachigen Raum verbreitet und selbst in New York in einer englischen Version in Architektur- und Kunst-Buchhandlungen erhältlich. Ein «Must» für jedes Architekturbüro.

«Karton» ist ein Architekturmagazin, das sich mit der Architektur im Alltag der Zentralschweiz auseinandersetzt. Die Auflage von 4’500 Exemplaren ist erstaunlich hoch, da sich das mögliche Potential für Abonnenten in der kleinen Innerschweiz in Grenzen hält. Was für Tageszeitungen gilt, ist auch in der Architektur eine Tatsache. Das Regionale ist von Interesse, gerade wenn es so professionell und erfrischend gemacht ist, wie das die Leute von Karton machen!

«Tec21» ist das offizielle Publikationsorgan des SIA, der sich aus den Berufsgruppen Architekten, Ingenieurbau, Technik und Umwelt zusammensetzt. Jedes Mitglied bekommt «Tec21» einmal wöchentlich. Abgegolten wird es mit dem jährlichen Mitgliederbeitrag. Der SIA hat etwas mehr 12’000 Einzelmitglieder, davon sind ca. 7’500 Architekten.

«Werk, Bauen + Wohnen» ist offizielles Organ vom BSA, der ca. 1000 Mitglieder hat. Die Auflage für das Magazin ist mit 6’500 Exemplaren angegeben. Was ich bei diesem Magazin vermisse, ist eine digitale Ausgabe, gerade auf Architekturreisen wäre das ein Mehrwert!

Ich denke, es führt kein Weg an einem Angebot vorbei, das das Analoge und Digitale verbindet. Speziell eine gute «digitale Suchfunktion» ist heutzutage unentbehrlich bei der Suche nach einem Artikel, in einer digitalen oder analogen Ausgabe. Ebenso sind wir uns gewohnt – speziell die jungen Architekten – alle Informationen immer und überall zur Verfügung zu haben, gerade wenn sie mit einem Abonnement bezahlt sind.

Tipp:

1 Antwort zu «Meine «analogen» Architektur-Magazine»

  1. Danke für die kurze und informative Übersicht. Zu erwähnen bleibt, dass das TEC21 seit kurzem ein digitales Archiv online geschaltet hat. Aus dem Archiv kann man sich als Abonnent die jeweiligen Ausgaben im pdf-Format herunterladen. Diese lassen sich auf Stichworte durchsuchen.

    Die «digitale Suchfunktion» ist für mich enorm wichtig. Wie Sie sagten hat man heute auf Knopfdruck mehr Informationen als einem lieb ist. Deshalb finde ich, dass es heutzutage viel wichtiger ist zu wissen wie man am schnellsten zu diesen Informationen gelangt. Eine Internetrecherche ist für mich schon fast eine zu aufwendige Arbeit, da man die Infos erst herausfiltern muss. Ich baue deshalb zur Zeit ein digitales Archiv in meinem Büro auf, welches ich problemlos durchsuchen kann. Dieses beinhaltet unter anderem meine abonnierten Zeitschriften. Ausserdem plane ich ebenfalls ein Unternehmenswiki aufzubauen für weitere Projektabhängige und Bürointerne informationen, was über die Zeitschriften und Referenzprojekte hinausgeht.

    Zu guter Letzt möchte ich noch das sogenannte RSS (Web Feeds) erwähnen. RSS Feeds kann ich bei den meisten Websites abonnieren. Dazu habe ich ein Programm – ich verwende das Programm Reeder für Mac, iPhone und iPad – mit welchem ich ausgesuchte Nachrichten von bestimmten Websites sammeln kann. Sobald ein Artikel, Blogeintrag oder dergleichen veröffentlicht wird, landet es im Programm. ArchDaily, Architizer Blog, Hochparterre, Liebeskind oder OMA News sind einige davon. Falls Sie RSS noch nicht kennen, kann ich Ihnen das gerne detaillierter erklären.

    Ich finde das Wort «Fokus» enorm wichtig in der heutigen Zeit. Die Informationsflut ist enorm gross heutzutage, sodass man sich als Individuum einfach auf bestimmte Dinge konzentrieren muss. Aus diesem Grund finde ich das schnelle und oberflächliche Durchblättern der Zeitschriften gar nicht so abwägig. Wichtig ist es, wenn Sie z. B. sagen «ach da war doch ein Artikel im Hochparterre, der jetzt als eine gute Referenz dienen Würde», dass Sie zu diesem Zeitpunkt genau wissen, wie sie am schnellsten zu diesem Artikel gelangen ohne, dass Sie zwanzig Hefte durchforsten müssen.

    Freundliche Grüsse, Z. Savic / Studio Savic

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